Die richtige Ernährung in der Schwangerschaft

Eine nährstoffreiche Ernährung ist für werdende Mütter besonders wichtig, da sie einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen haben. Sie spielt aber auch eine große Rolle bei der Vorbeugung einer Gestose. Mit diesem Begriff bezeichnet man eine gestörte Schwangerschaft, der medizinische Fachbegriff lautet „Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen“.

Symptome und Ursachen einer Gestose

„Eine Störung im Schwangerschaftsverlauf, auch bekannt als Gestose, zeichnet sich hauptsächlich durch drei charakteristische Symptome aus“, erklärt Sabine Föhl-Kuse, die Gründerin und Geschäftsführerin der „Arbeitsgemeinschaft Gestose-Betroffene“. Diese Selbsthilfeorganisation berät und unterstützt seit über vierzig Jahren Frauen, die von dieser ernsthaften Erkrankung betroffen sind. „Dazu gehören ein erhöhter Blutdruck, eine vermehrte Eiweißausscheidung im Urin und oft auch ein vorzeitiges Auftreten von starken Wassereinlagerungen bei den schwangeren Frauen“, so Föhl-Kuse weiter.

Jedes Jahr sind bis zu 45.000 Schwangere in Deutschland von einer Gestose betroffen. Besonders besorgniserregend ist, dass etwa jede dritte Frühgeburt auf diese Komplikation während der Schwangerschaft zurückgeführt werden kann. Trotz intensiver Forschung sind die genauen Ursachen für das Auftreten einer Gestose nach wie vor oft unklar. „Es gibt jedoch viele Hinweise darauf, dass ein akuter Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen eine entscheidende Rolle spielen kann“, erklärt die Expertin. Dieser Nährstoffmangel kann sowohl durch Verwertungsstörungen einzelner Vitamine und Mineralstoffe als auch durch genetische Veranlagung ausgelöst werden.

Um die Gesundheit der Mutter und des ungeborenen Kindes zu schützen, ist es daher sehr wichtig, Risikoschwangerschaften frühzeitig zu erkennen und eine professionelle medizinische Betreuung sicherzustellen. Nur so können Komplikationen wie die Gestose rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Gleichzeitig betont Sabine Föhl-Kuse die Bedeutung von gezielter Ernährungsberatung und Nahrungsergänzungsmitteln, um einer Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen vorzubeugen.

Der Körper braucht Salz

Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung während der Schwangerschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Behandlung von Gestose (Präeklampsie). Experten empfehlen, regelmäßig viel frisches Obst und Gemüse, hochwertige Öle, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu sich zu nehmen. Diese Lebensmittel versorgen den Körper der werdenden Mutter mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die sowohl für die Gesundheit der Mutter als auch für die Entwicklung des Babys von großer Bedeutung sind.

Besonderes Augenmerk sollte laut der Ernährungsberaterin Sabine Köhl-Kuse auch auf eine ausreichende Salzaufnahme gelegt werden. Auf der Website www.vks-kalisalz.de können Schwangere mehr über die Relevanz von Salz in der Schwangerschaftsernährung erfahren. Köhl-Kuse bezeichnet es als fahrlässig, werdenden Müttern eine salzarme Kost zu empfehlen, um Bluthochdruck vorzubeugen. Neuere Studien haben gezeigt, dass ein Salzmangel die Gesamtsituation bei Gestose eher verschlechtern kann. Der Körper reagiert darauf, indem er versucht, immer mehr Flüssigkeit und Wasser zurückzuhalten, um den Salzgehalt im Blut aufrechtzuerhalten. Da dieses Wasser jedoch nicht mehr in den Blutgefäßen gehalten werden kann, kommt es zu Ödemen. Gleichzeitig verdichtet sich das Blut, was wiederum den Blutdruck ansteigen lässt. „Das ist ein Hilfeschrei des mütterlichen Körpers – das Kind und die Plazenta leiden Mangel“, betont die Expertin.

Im Gegensatz dazu ist der Körper in der Lage, überschüssiges Salz effektiv über die Nieren auszuscheiden. Daher besteht bei einer ausgewogenen Ernährung, die auch ausreichend Salz enthält, in der Regel keine Gefahr einer Salzvergiftung. Vielmehr kann ein Salzmangel während der Schwangerschaft problematische Folgen haben und sollte daher vermieden werden.

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